(LPA) Die Vergaben öffentlicher Aufträge gehen in Südtirol weiter, wenn auch in einem etwas geringeren Ausmaß. Jetzt macht sich der Digitalisierungsprozess der letzten Jahre im öffentlichen Auftragswesen bezahlt. Die Vergabestellen und die Wirtschaftsteilnehmer sind gerüstet und können gut auf die Notstandssituation reagieren.
Trotz der Einschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus arbeiten die Verwaltungsapparate des Landes und der Gemeinden für die Vergaben. Die meisten Mitarbeiter arbeiten von zu Hause aus. Sie erstellen über Telearbeit alle notwendigen Unterlagen, damit neue Ausschreibungen durchgeführt werden können. Deshalb wurde den Vergabestellen wurden empfohlen, Verfahrensfristen nicht zu unterbrechen, so wie es für die Dauer von 52 Tagen auf nationalem Gebiet vorgeschrieben wurde.
Vereinfachung und Beschleunigung der Vergabeverfahren
Vom Südtiroler Landtag wurden wichtige Maßnahmen beschlossen, wie z.B. die Erhöhung der Schwelle für die Verhandlungverfahren von 2 Mio. 5,35 Mio Euro. Weitere wichtige Infos dazu finden Sie
hier.
Aus diesem Grund sind Informationen über anstehende Verhandlungsverfahren umso wichtiger. Bauservice informiert ihre Kunden über die anstehenden Vergabeverfahren, auch jene welche im Verhandlungswege vergeben werden. So können sich Interessierte rechtzeitig um Einladung zu den einzelnen Verfahren bewerben.
Siehe
Aufstellung Verhandlungsverfahren (für Bauservice Kunden):
Siehe
Demo-Version (für Nicht-Bauservice-Kunden).
Telematische Plattform wesentlich für weitere Vergaben
Ein Vergleich der Daten der letzten zwei Monate zeigt, dass die Zahl der täglichen Verfahren von 245 auf 107 gesunken ist. Um fast drei Viertel abgenommen haben die Vergaben mit Summen unter 40.000 Euro, die nicht telematisch abgewickelt werden (-72 Prozent), während die telematisch abgewickelten Verfahren um weniger als die Hälfte (-43 Prozent) abgenommen haben.
Gerade in einer Krisenzeit wie der jetzigen, zeigt sich, dass es wichtig ist, eine telematische Vergabeplattform verfügbar zu haben, um sowohl für die öffentliche Verwaltung also auch für die Wirtschaft weiterarbeiten zu können. Nur wenige Länder in Europa wickeln die Vergabe so umfassend digital ab, wie Südtirol, das 95 Prozent der Aufträge über digitale Plattformen vergibt. Diese Digitalisierung bietet vor allem in der jetzigen Notsituation Garantie.
Vergabestellen sollen Aufträge wie bisher abwickeln
Den verschiedenen Vergabestellen wurde empfohlen, ihre direkt durchgeführten Aufträge normal abzuwickeln, damit sich die Ausschreibungen nicht verlangsamen und die Wirtschaft nicht noch mehr beeinträchtigt wird. Auf Staatsgebiet ist genau das Gegenteil der Fall. Dort wurden alle laufenden Ausschreibungen bis auf weiteres stillgelegt und neue Vergaben erst gar nicht gestartet.
Nur wenn spezifische Anträge von Wirtschaftsteilnehmern vorliegen, wie etwa auf Einreichung ihrer Angebote oder Erfüllung anderer formaler Anforderungen der öffentlichen Verwaltung, können von Fall zu Fall Verlängerungen gewährt werden.
Foto: Anzahl der von den lokalen Vergabestellen veröffentlichten Verfahren und Ergebnisse: 10.02.2020 – 22.03.2020 (Quelle: LPA/Agentur für öffentliche Aufträge)