(LPA) Die Autonome Provinz Bozen-Südtirol investiert heuer in die ordentliche und außerordentliche Instandhaltung der 2826 Straßenkilometer, 1662 Brücken und 206 Tunnels rund 28,8 Millionen Euro.. Die anstehenden Ausschreibungen werden bzw. sind bereits teilweise im Kundenbereich auf Bauservice angekündigt. Der vollinhaltliche Beschluss samt Anlagen bzw. die bereits ausgeschriebenen Verhandlungsverfahren können über den Kundenbereich auf www.bauservice.it eingesehen werden.
28,8 Millionen Euro investiert das Land im Jahr 2021, um die Straßen im Land instand zu halten. Die Landesregierung hat auf Vorschlag von Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider das Jahresprogramm für die ordentliche und außerordentliche Instandhaltung der Staats- und Landesstraßen in Südtirol genehmigt. "Wir setzen auf viele kleine Vorhaben, was uns in Zeiten von Corona flexibler macht, vor allem aber garantiert, dass wir in allen Landesteilen in Absprache mit den Gemeinden eingreifen können und auch möglichst viele hiesige Firmen und Mitarbeiter beschäftigen können", unterstreicht Alfreider. Die frühe Verfügbarkeit der Gelder bringe Vorteile für den Straßendienst und auch für Gemeinden, Firmen und alle Verkehrsteilnehmenden. "Wir können jetzt mit der Planung und in wenigen Wochen mit den Ausschreibungen starten und im März mit den Arbeiten beginnen", betont der Landesrat.
2020 trotz Corona fast alle Eingriffe gemacht und Firmen unterstützt
Ein kurzer Rückblick auf die abgewickelten Instandhaltungseingriffe im Vorjahr ergibt eine positive Bilanz. "Trotz Corona haben wir fast alle geplanten Eingriffe umgesetzt und damit nicht nur für sichere und gut befahrbare Straßen gesorgt, sondern auch die lokalen Firmen unterstützt und Arbeitsplätze gesichert, da das Gros der Aufträge an diese ging", zeigt sich Alfreider zufrieden. Insgesamt wurden 2020 rund 73,4 Millionen Euro für die Instandhaltung der Straßen eingesetzt. 2020 wurden für die Arbeiten 124 Verwaltungsverfahren mit einem Gesamtbetrag von 38,5 Millionen Euro in die Wege geleitet. Von diesen Arbeiten waren neun Sicherungsarbeiten, in die rund 9,1 Millionen Euro investiert. Daneben gab es 28 Asphaltierungen für die 14,1 Millionen Euro. Die insgesamt asphaltierte Strecke von 155 Kilometern ist so lang wie von Prad am Stilfser Joch bis nach Bruneck, macht Alfreider ein Beispiel.
Vorbereitung auf Unwetterereignisse im Fokus
Für sämtliche Maßnahmen gibt es laut Landesrat mehrjährige Prioritätenlisten in allen Landesteilen. "Auf die Modernisierung und Wartung der Bestandsinfrastruktur legen wir ein großes Augenmerk. Im Fokus liegen die Sicherheit von Tunnels und Brücken, aber auch die ständigen Vorbereitungen auf Unwetterereignisse, die in den Jahren 2019 und 2020 vermehrt aufgetreten sind", erläutert Alfreider. Der Straßendienst arbeite dabei auf drei Ebenen: kontinuierliches Gefahrenmonitoring für eine gute Vorbereitung auf besondere Wetterereignisse, schnelles Handeln beim Eintreten dieser und zügige Sicherungs- und Aufräumarbeiten nach den Unwettern, so Alfreider.
Der Straßendienst habe laut dem Landesrat bei den jüngsten Ereignissen bewiesen, dass er sehr schnell und kompetent handelt: "Sei es bei den jüngsten Unwettern 2020, aber auch bei den Ereignissen davor hat der Straßendienst in kürzester Zeit alle verfügbaren Kräfte zur Verfügung gestellt und in Zusammenarbeit mit allen anderen Beteiligten die sichere Befahrbarkeit der Straßen gewährleistet. Auch komplexere Eingriffe wie in Lajen oder Percha hat er sehr rasch umgesetzt."
16 Millionen Euro für Asphaltierungen in allen Landesteilen
Bei den 2021 vorgesehenen Eingriffen handelt es sich überwiegend um Asphaltierungsarbeiten und Arbeiten an den Straßenkörpern, in die mit rund 16 Millionen Euro auch das Gros der Mittel fließt. Zudem sind Arbeiten an den Leitplanken und Mauern (6,2 Millionen Euro) sowie in den Tunnels (1,2 Millionen Euro) und an den Brücken (rund eine Million Euro) sowie Hangsicherungen (rund drei Millionen Euro) auf Straßen in allen Teilen des Landes vorgesehen. "Auch im Vorjahr konnte der Großteil der Aufträge zur Straßeninstandhaltung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben örtlichen Unternehmen zugesprochen werden, weil es meist kleinere Aufträge waren. Damit kam fast das gesamte Budget des Straßendienstes der heimischen Wirtschaft zu Gute", sagt Abteilungsdirektor Philipp Sicher.
Winterdienst: 2,6 Millionen Euro eingeplant
Zusätzlich stehen noch 2,6 Millionen Euro für den Winterdienst für 2021 bereit. Diese Gelder werden durch das Programm für ordentliche Instandhaltung genehmigt, das insgesamt zusätzliche 16,95 Millionen Euro für den Straßendienst vorsieht. Diese Gelder werden für weitere Asphaltierungen, Beschilderungen, Kunstbauten, technische Anlagenund weiteres bereitgestellt. Mit den bereits erfolgten Zweckbindungen für 2021 mit 13,5 Millionen Euro sind insgesamt 60 Millionen Euro für 2021 vorgesehen.
Verkehrszählstellen – Weitere Messpunkte geplant
In den sensiblen Gebieten und auf den Hauptverkehrswegen in Südtirol will der Straßendienst auch heuer weitere Verkehrszählstellen einrichten, um wichtige Daten für die weitere Mobilitätsplanung zu erheben. Durch ein präzises Abbild des Transitverkehrs auf Südtirols Landes- und Staatsstraßen können zukünftige Investitionen in das Straßennetz und verkehrslenkende Maßnahmen gezielt umgesetzt werden. Ziel ist es, die Lebensqualität entlang der Hauptachsen zu erhöhen, was sich nur mit den dann vorhandenen Daten belegen lässt. Derzeit sind 32 Kameras in den sensiblen Gebieten bereits aufgestellt. Weitere 20 sind geplant. Am Brennerkorridor und auf den Hauptverkehrsachsen sind für dieses Jahr weitere 20 geplant.
Foto: Unsplash - Besonders bekannt unter Südtirols Straßen: die hochalpine Straße auf das Stilfserjoch
Bilanz 2020 und Vorausschau 2021 zur ordentlichen und außerordentlichen Instandhaltung der Straßen in Südtirol (Schaubilder: LPA) [PDF 3049 KB]